Am 24. April war es endlich so weit. Nur 7 Monate nach seinem letzten Erfolg, konnte der amtierende Deutsche Meister des Duathlons, Oliver Nissen, zusammen mit seinen bargteheider Kollegen bei der Duathlon-DM im wunderschönen Halle an der Saale sein Können unter Beweis stellen.
Die Wettkampfstrecke befand sich auf dem Gelände der Großdeponie Halle-Lochau und die Strecken waren identisch zum Vorjahr, also eine flache Laufstrecke mit 2 Wendepunkten pro Kilometer und eine anspruchsvolle Radstrecke mit bis zu 8 % Steigung und vielen Kurven über 45°. Die Strecke wurde zuerst 5 km belaufen, dann fast 23 km mit dem Rad befahren und zum Schluss noch einmal 2 km belaufen.
Wie auch im letzten Jahr reisten alle bargteheider Athleten schon am Vortag an. Der SHTU-Kader wie gewohnt etwas früher um sich die Strecke noch im Tageslicht angucken zu dürfen und der Rest etwas später. Ins Kader-Hotel hatte für dieses Jahr auch das Bargteheider Wunderkind Leon Raeder gewechselt, als Ersatz für ihn begleitete Lukas Ulka Noah Garbers in sein Hotel. Nach der Ankunft im Hotel wurden die letzten Vorbereitungen für den Folgetag getroffen. Ein wichtiger Punkt auf der Liste der zu treffenden Vorbereitungen, war das Besuchen eines Italieners, um den Körper mit edlen Kohlenhydraten in Form von Nudeln fit zu machen. Nach einem langen Tag mit einer weiten Anreise hieß es für alle nun sich an die vereinbarte Nachtruhe zu halten und perfekt regeneriert am nächsten Tag aufzustehen.
8:30: Der Wecker klingelt und ein aufregender Tag beginnt mit einem leichten Frühstück, einer langen warmen Dusche und dem Einkleiden in die geliebte Vereins-Klamotte. Den Körper in Orange und Schwarz eingekleidet kann es auch schon losgehen zum Wettkampfort, wo die vier Bargteheider Athleten endlich wieder aufeinander stießen und auch die Kadermitglieder Oliver und Leon, dem Geburtstagskind Noah Garbers zum 18ten Geburtstag gratulieren können. An der Großdeponie angekommen werden auch schon die Startunterlagen beschafft und die auf Geschwindigkeit ausgelegten Maschinen der Bargteheider mit den Startnummern beklebt. Um 4 Stunden vor Start des Wettkampfes in die Schicksals-Wechselzone gebracht und wettkampffertig hergerichtet zu werden, an diesem sehr regnerischen Tag wird vor allem an einem nicht gespart: Babypuder.
Kurz nachdem eingecheckt wurde, kamen auch schon die Ultras bestehend aus dem Trainer Jörn Fitschen, seinem Sohn Lasse Fitschen und Hjørdis Mick an und treffen auf die schon anwesenden Robert Garbers und Tim Nissen, zusammen sorgen diese für eine feurige Atmosphäre vor Ort und versorgen die zu Hause gebliebenen Fans mit Zusatzinformationen zum Livestream in der vereinsinternen Liveticker-Gruppe.
Nun heißt es warten, warten, warten, bis es endlich so weit ist, dass die Startgruppe der Jugend A und Junioren zum Startbereich gerufen wird. Um kurz nach 1 Uhr ist es endlich so weit, der Kommentator verkündet, dass der Start in circa einer Stunde mit 10 Minuten Verzögerung stattfinden wird. Also beginnt das ausgeklügelte Aufwärmprogramm der Bargteheider, bestehend aus einem Mix aus intensiv und entspannt. Die Muskeln der Gruppe rund um den Tages-Favoriten werden warm. Eine kurze Pipi-Pause noch und schon sind die Jungs startfertig.
Anders als noch vor knapp 200 Tagen ließen die Coronabestimmungen es jetzt zu, dass alle 42 Starter gemeinsam in einer großen Gruppe starten durften. Dementsprechend war es eine recht große Gruppe, die sich in den viel zu kleinen Startbereich zwängen musste. Noch 3 Minuten bis zum Start, es fängt wieder an stärker zu regnen und der Kommentator stellt Oliver Nissen vor, welcher versucht mit seinen Muskeln den Rest der Teilnehmer einzuschüchtern. Kurz darauf werden die Jacken an die Fans abgegeben und der Puls beginnt zu steigen. „In den nächsten 10 Sekunden fällt der Startschuss“, diese Worte leiten den Spannungs-Klimax ein, nach 8 Sekunden ertönt die erlösende Pfeife des Wettkampfrichters und das Blut wird durch die Muskeln gepumpt um sich auf den sehr brutalen ersten 500 m der Strecke beweisen zu können.
Kurz nach dem Start lässt die Energie der Sprinter nach und dem erfahrenen Oliver Nissen gelingt es, die Gruppe zu beruhigen. Alle Bargteheider können sich für die ersten paar Runden in der ersten Gruppe rund um den deutschen Meister halten, bis es auf der spiegelglatten Strecke zu den ersten Stürzen kommt. Einer der gestürzten ist leider Leon Raeder, aber dieser kämpft sich wieder Richtung 1. Gruppe. Zum Schluss des Laufens gelingt es Oliver Nissen zusammen mit einem Konkurrenten aus der Laufgruppe auszureißen und als Erster in die Wechselzone zu kommen. Wenige Sekunden später kommt auch der Rest in die Wechselzone und begibt sich auf die nun sehr nasse und matschige Radstrecke.
Oliver Nissen versteht sich gut mit seinem Reisepartner und die beiden schaffen es, mit einer 40/20 Sekunden Ablöse der ersten Verfolgergruppe noch ein paar Sekunden abzunehmen. In dieser Gruppe befand sich Leon Raeder, welcher sich in der ersten der drei Runden sehr stark an diese herangekämpft hatte. Doch dann der nächste Schock für ihn, als vor ihm jemand in der Kurve stürzte und er sich plötzlich ohne Kette im Graben wiederfand. Aber auch das reichte nicht aus, um ihn aufzuhalten und so schaffte er es noch vor der zweiten Verfolgergruppe, in welcher Noah Garbers und Lukas Ulka festhingen, in die Wechselzone.
Auch das zweite Laufen schien für Oliver Nissen problemlos über die Bühne zugehen, da er seine Radbegleitung so kaputtgefahren hatte und mit großem Abstand zu den nächsten Gruppen auf die Laufstrecke kam. Deshalb hatte er noch viel Zeit seine Verteidigung des Titels mit einem lauten „SUIIIII“ im Zielkanal zu feiern. Kurze Zeit später kam auch der Rest mit wenigen Sekunden Abstand ins Ziel.
Nach diesem sehr dominanten Back-to-back Sieg Oliver Nissens konnte sich auch der Rest der Bargteheider sich mit Titeln verzieren. So wurden Oliver Nissen, Noah Garbers und Lukas Ulka Deutsche Meister im Team (Junioren) und Leon Raeder Deutscher Vizemeister im Team (Jugend A).
Oliver Nissen - 1. Platz in 58:35 min (16:06 - 35:04 - 6:24)
Deutscher Meister Junioren & Deutscher Meister Team Junioren
Leon Raeder - 7. Platz in 61:12 min (16:36 - 36:00 - 7:22)
Vize Deutscher Meister Team Jugend A
Lukas Ulka - 5. Platz in 61:43 min (16:30 - 37:00 - 7:07)
Deutscher Meister Team Junioren
Noah Garbers - 6. Platz in 61:50 min (16:32 - 37:01 - 7:06)
Deutscher Meister Team Junioren
- Lukas Ulka
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