Beim Teamsprint in Verl ging es beim zweiten Rennen der 2. Bundesliga Nord wortwörtlich um jede Sekunde. Das eigentlich eher heterogene Team glänzt mit optimal aufgehender Teamtaktik und darf sich über den 4. Platz freuen.
„Sonntag, der 9. Juli, war mit bis zu 38 Grad bislang der heißeste Tag 2023.“, erklang es aus dem Radio, welches wir nur schwer durch die Klimaanlage im Auto auf der Heimreise aus Verl, dem zweiten 2. Bundesliga Wettkampf, hörten. Bei uns waren es auf der Wettkampfstrecke um 10:04:30 „nur“ bis zu 31 Grad im Schatten, aber fangen wir am Anfang an:
Am Samstag, dem 8. Juli, trafen wir: Alicia, Hjørdis, Lentje und ich (Nina), die Starterinnen, sowie Stina und Oliver, unsere kleine, aber sehr feine Supporter-Crew sich in Verl. Die Besonderheit des morgigen Triathlons war das Format; ein Teamsprint. Da wir auf den ersten Blick doch recht heterogen waren und noch nie zusammen trainiert haben, sprangen wir in den kleinen Verler See und übten einige Formationen. Die Theorie: Lentje und Hjørdis schwimmen vorne nebeneinander, Lissy hängt an Lentjes Füßen und ich an denen von Hjørdis. Die Frontschwimmerinnen navigieren, wir hinteren folgen so dicht, dass wir die Füße alle paar Meter kitzeln können.
Während wir uns abends mit der italienischen Carboloading-Methode vorbereiteten, schmiedeten wir auch für die weiteren Disziplinen Strategien. Hier die Theorie: Auf dem Rad wechseln wir alle 30sec durch und falls jemand noch ein wenig Erholung vom Schwimmen benötigt, sagen wir Bescheid und wechseln direkt nach hinten. Beim Laufen war uns wichtig, dass jeder durchläuft, damit wir immer jemanden als Backup haben, jedoch planten wir damit, die an dem Tag Schwächste von uns zu dropen.
Am nächsten Morgen ging es um 8:04 wieder zur Wettkampflocation. Um genau 10:04:30 ging es dann im 45 sec Abstand als 7. Team auf die Wettkampfstrecke, welche 801m (oder laut Olivers Messung 820m) betrug. Die gestrige Theorie spiegelte die GENAUE Praxis wider. Nach 12:09min, der 3. schnellsten Schwimmzeit des Tages ging es nun zu einem schnellen Wechsel und auf die Radstrecke, wo sich der Zug in Bewegung setzte. UND WIE! Auch hier holten wir die drittschnellste Tageszeit mit einem 38er Schnitt und machten einige Sekunden nach vorne gut. Besonders Hjørdis und Lissy heizten dem Zug immer wieder ein. Auch Lentje hatte als starke Schwimmerin noch viel Energie nach dem - für sie eher - (Ein-)Schwimmen, wohingegen ich besonders bei den harten Spitzen von Hjørdis ein wenig zu knabbern hatte.
„30 Sekunden auf EINS“, hörten wir vom Streckenrand, als wir zu viert aus der zweiten Wechselzone liefen. Wir konnten es gar nicht richtig glauben, aber irgendwie lief alles wie geplant. Vielleicht lag das daran, dass wir schon lange nicht mehr nur Support am Streckenrand, sondern auch im 3h entfernten Bargteheide hatten, wo Teamleiterin Lena den Liveticker immer fest im Blick hatte und unsere Positionen durchs Mikro im Stadion beim 26. Bargteheider Schülertriathlon durchsagte. Das gab uns wohl den letzten Schub Energie. Beim Laufen wurde es noch einmal richtig heiß, so dass jede Wasserstelle genutzt wurde. Nach einem recht zügigen ersten Kilometer teilte sich, wie auch vorher geplant, die Gruppe. Somit liefen Lissy, Hjørdis und ich zu dritt weiter. Da die Zeit der dritten Athletin zählte, blieben wir nun zusammen. Hjørdis und ich gaben das Tempo vor, da uns beiden die Hitze immer mehr zu Kopfe stieg. Lissy umsorgte uns auf den gesamten 5km mit Schwämmen, Wasser, Schiebungen und guten Zusprüchen, trotzdem gingen wir beide eher ein bei den Temperaturen. Durch die 45 Sekunden Abstände am Start war es schwer, während des Laufes einschätzen zu können, wie man im Rennen liegt, also war man durchgehend als Team am Limit.
Nach 1:05:53 liefen wir zu dritt ins Ziel. Auch Lentje folgte 1:10min später. Wir waren glücklich, aber gekocht. Als anschließend durchgesagt wurde, dass wir mit nur 3 Sekunden hinter SG Triathlon Team Thüringen / TV Dresden am dritten Platz vorbeigerutscht sind, waren wir super mega stolz. Natürlich haben wir aber auch ein wenig darüber nachgedacht, “was wäre wenn,…”. Hätten wir beim Laufen, wo wir mit einer 21 glatt nicht ganz zufrieden waren, nicht doch noch einmal 4 Sekunden rausholen können? Solche Fragen stellten sich sicher einige Teams, denn auch andere Platzierungen trennten nur einstellige Sekundenzahlen. Insgesamt sind wir vier, die super zusammengearbeitet haben, und zwei tolle Supporter richtig glücklich wieder nach Hause gefahren. Nach dem zweiten von fünf Wettkämpfen sind wir nun auf Tabellenplatz 6 von 11 Teams; Punktgleich mit Hannover. So kann es weiter gehen!
Kommende Wettkämpfe:
30.07. | Regionalliga Stuhr (Olympische Distanz)
06.08. | 2. Bundesliga Nord Salzgitter (Sprintdistanz)
02.07. | Landesliga Kiel (Teamrelay)
09.07. | 2. Bundesliga Nord Grimma (Teamsprint) - Nina Breidenbicher
Comments